Turmuhr Hörz

Datenblatt
Fabrikat: Hörz / Ulm
vertrieben von E. Strobl Regensburg
Herstellungsdatum: 1916
Besonderheiten: Hemmung mit konstanter Kraft
Rahmengröße (B T H) 95 – 42 – 65
Gewicht:
Ursprungsort: Denkhof (bei Röhrnbach / Passau)
Restauriert: 1987 bis 1989
Ergänzungen: Elektrischer Aufzug für alle 3 Gewichte mit nur einem Motor.
Großes transparentes Zifferblatt mit Zeigern zur Demonstration eines Turmuhrenzifferblattes.
Läutwerk (Stunden- und Viertelstundenglocke mit Hämmer)

Diese Turmuhr war unser erstes Stück. Jahrelang stand sie in unserer Passage und wurde von Groß und Klein bewundert. Jetzt steht dieses Uhrwerk in unserem kleinen Turmuhrenmuseum im 1. Stock unseres Hauses. Besonders interessant ist, wenn ein Stundenschlag ausgelöst wird, oder wenn der Elektromotor anspringt und die Gewichte wieder aufzieht. 

Aufzug: Bei der Ergänzung des elektrischen Aufzuges ist uns ein kleiner Coup gelungen. Wir kennen keine Turmuhr wo es gelungen ist, alle 3 Gewichte mit nur einem Motor zu bedienen.
Zuerst hatten wir einen Anlassermotor eines Autos verwendet. Aber es ist riskant, die hohen Stromstärken des Anlassermotors (bis 80 Ampere) über Relais (Schütz) zu schalten. Deshalb haben wir später einen 220Volt Motor nachgerüstet. Erhalten blieb das Schaltrelais vom Anlassermotor, denn das Ritzel muss nach dem Aufzug das Rad wieder frei geben, sonst kann das Uhrwerk nicht ungehindert laufen.
Natürlich haben wir darauf geachtet, dass bei der Ergänzung des elektrischen Aufzuges möglichst wenig an der Substanz des ursprünglichen Uhrwerkes verändert wurde.    weitere Info   mehr

Zifferblatt: Wir haben ein transparentes Zifferblatt mit Zeigern vor das Uhrwerk montiert, um so ein Turmuhrenzifferblatt zu imitieren. Es ist recht interessant, wenn jede Minute der Zwischenaufzug auslöst und der Minutenzeiger einen Teilstrich weiter wandert. Mehr über die Technik des Zwischenaufzuges (Hemmung mit konstanter Kraft) erfahren Sie am Ende dieses Dokumentes.   weitere Info  mehr

Läutwerk: Auf 2 kleine Glocken, die wir von der Glockengießerei Perner in Passau bezogen haben, wird die Zeit geschlagen. Wir haben diese Glocken direkt auf die Turmuhr montiert. Normalerweise befindet sich die Turmuhr in den unteren Stockwerken eines Turmes, da sie dort leichter zu warten ist. Die Glocken und die Zeiger der Turm-Zifferblätter oben im Turm werden über  lange Gestänge gesteuert. Die original Stundenglocke für eine Turmuhr dieser Größe wiegt dann ca. 1000kg. Die kleinere, hellere Glocke gibt die Viertelstunden wieder. Sie wird um „Viertel nach..“ 1 mal, zur halben Stunde 2 mal und um „Dreiviertel“ 3  mal angeschlagen.  Zur vollen Stunde schlägt die kleine Glocke 4 mal (vier Viertel) anschließend  die Stundenglocke die entsprechende Anzahl der Stunden.  weitere Info   mehr

Hemmung mit konstanter Kraft: Die Kraft die ein freischwingendes Pendel braucht, um in Schwingung zu bleiben, ist sehr klein.  Da jedoch das Gewicht einer Turmuhr nicht nur den Pendel, sondern auch das ganze Zeigerwerk bis hinauf in den Turm antreiben muss, wird ein entsprechend größeres Gewicht benötigt. Die Kraft am Gangrad soll möglichst gleichmäßig wirken. Der Widerstand der Zeigerleitung aber ist stets ungleichmäßig. Da aber gerade die Zeigerleitung allen Witterungseinflüssen wie Sturm und Schnee auf den Zeigern ausgesetzt ist, Kälte, Feuchtigkeit und Hitze, Verharzung des Öles und Staub tun ein Übriges, so muss mehr Gewicht angehängt werden, um nötigenfalls derartige Störungen überwinden zu können. Dieses Mehrgewicht wirkt, solange die Übertragung ohne größeren Widerstand ist auf den  Gang der Uhr ein, beeinflusst die Präzision des Uhrwerkes und erzeugt eine verstärkte Abnützung.

Um diesen notwendigen Krafüberschuss für den Gang der Uhr unschädlich zu machen, wurde bei guten Turmuhren der Gang vom Zeigerwerk getrennt. Das Gehwerk erhält seine Kraft durch ein eigenes, kleines Gewicht, welches jede Minute vom Zeigertriebwerk durch einen speziellen Mechanismus aufgezogen wird.
Durch diese Trennung der Kraftflüsse können weder Sturm und Schnee auf den  Zeigern, noch Reibungsschwankungen in der Übertragung zu den Zifferblättern, den gleichmäßigen Gang der Uhr beeinflussen. Die auf den Pendel wirkende Kraft bleibt konstant, daher die Bezeichnung „Turmuhren mit konstanter Kraft“. weitere Info   mehr

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